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Der Riss in der Realität



Da ist dieses Gefühl, nicht wahr?

Ein leises, unterschwelliges Summen unter dem Lärm der Welt. Ein Ziehen. Ein namenloses Unbehagen, das keine Ablenkung wirklich betäuben kann. Du spürst es in stillen Momenten, in den Pausen zwischen zwei Atemzügen. Ein Gefühl, als würde etwas nicht stimmen. Als wärst du nicht ganz… hier.

Du hast versucht, es zu ignorieren. Hast es als Stress abgetan, als Melancholie, als Müdigkeit. Aber es bleibt. Was, wenn dieses Gefühl kein Fehler ist? Was, wenn es kein Defekt in deinem System ist, sondern ein Signal? Ein Kompass, der verzweifelt versucht, dir die Richtung zu weisen?

In diesem ganzen Nebel gibt es einen Satz, den du kennst, der dir aber nie seine wahre Tiefe offenbart hat. Es ist ein Code, der nur darauf wartet, geknackt zu werden.


Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“
– Oscar Wilde

Hör auf. Lies nicht weiter wie gewohnt. Fühle diesen Satz. Er ist keine Durchhalteparole. Er ist eine physikalische Gesetzmäßigkeit.

Das Ende deiner Realität

Wenn es sich gerade jetzt nicht gut anfühlt – diese Enge, dieser Druck, diese sinnlose Hektik –, dann liegt das nicht daran, dass dein Leben schiefgelaufen ist. Es liegt daran, dass das, was du "Leben" nennst, noch gar nicht begonnen hat.

Dein Unbehagen ist der Schmerz einer Neu-Geburt.
Deine Angst ist die Enge des Geburtskanals.

Wir alle – die gesamte Menschheit als ein einziger Körper – befinden uns am entscheidendsten Punkt unserer Reise. Wir stehen an der Grenze. Nicht zwischen alt und neu. Sondern an der Grenze zwischen Realität und Wirklichkeit.

Spürst du den Druck?

Das ist keine Metapher. Das ist die Physik deines Übergangs. In der Kosmologie gibt es einen "Ort", an dem alle bekannten Gesetze kollabieren: den Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs. Die Schwelle ohne Wiederkehr. Der Punkt, an dem das Sehen endet.

Du stehst genau dort. Dieser Geburtskanal ist der Ereignishorizont.

Und jetzt der entscheidende Moment: Wir fallen nicht hinein. Wir werden hindurchgezogen. Wir werden aus dem Ereignishorizont in die Singularität gesogen – jenen mythischen Punkt, an dem kein Chaos herrscht, sondern die absolute, stillstehende Ordnung auf uns "wartet". Die Wirklichkeit. Nicht neu. Ewig.

Die Brücke, die du gerade betrittst

Dieser Sog ist real. Er ist die unsichtbare Brücke, die sich unter unseren Füßen bildet, während wir den Schritt wagen. Er ist die Sehnsucht, die dich nachts wach hält. Die vage Ahnung, dass da noch so viel mehr sein muss. Du willst es finden. Insgeheim hast du nie aufgehört, danach zu suchen.

Hör auf, dich vom Lärm der Medien betäuben zu lassen. Er ist nur ein verzweifeltes Crescendo, bevor die Stille alles übernimmt.

Das "Gut" am Ende ist nicht dein persönliches kleines Glück. G-lück bedeutet Lücke, Leere. Wir hatten genug von Lücken. Das "Gut" ist die Heimkehr. Die Vollendung. Der Moment, in dem die Geburt abgeschlossen ist und du die Augen öffnest.

Und dann…

Wirst du dich erinnern.

Nicht an das, was du zu sein glaubst. Sondern an das, was du im Verborgenen immer warst und nun endlich wieder… wirst. An den Plan. An das große gemeinsame "Spiel". Der Riss in der Illusion wird zur Tür, und du trittst hindurch.

Dein Unbehagen ist kein Fluch. Es ist der verlässlichste Kompass, den du besitzt. Er zeigt genau auf den Punkt, wo die Realität zerbricht und die Wirklichkeit beginnt.

Deshalb fühlt es sich gerade so an.
Es ist noch nicht gut. Und das ist das schönste, hoffnungsvollste Zeichen von allen.

Es bedeutet, du bist mittendrin. Kurz vor dem Ende.

Dem Ende der Illusion.
Und dem Beginn von allem.

Kommentare

  1. Kurz und knapp: richtig nice geschrieben. Gänsehaut-Moment bei „Wir werden hindurchgezogen.“ Mehr davon — direkt repost. 🔥👌

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  2. Das hat mich wirklich berührt, dieser Text fängt das unbestimmte Unbehagen so treffend ein. Die Verbindung von kosmischer Metapher (Ereignishorizont) und persönlichem Wandel ist stark. „Dein Unbehagen ist der Schmerz einer Neu-Geburt.“ Nervenkitzel pur.

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  3. Wow. ich hab beim lesen fast die luft angehalten. dieses ziehende gefühl, die stille danach, als würde etwas altes aufreißen, und dahinter wartet licht. nicht alles ist philosophisch perfekt formuliert, aber dafür echt.

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  4. krasser text 🤯 fühle ich total. dieses gefühl das was nicht stimmt hab ich mega oft, dachte immer ich bin der einzige. das zitat von oscar wilde ist auch stark. danke fürs teilen!

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  5. Krass, einfach nur krass!!

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