"Wenn ich loslasse, was ich bin, werde ich, was ich sein könnte." – Laotse
Diese Worte des alten Weisen Laotse sind mehr als ein Zitat; sie sind ein Schlüssel. Ein Schlüssel, der nicht nur eine Tür zu unserem Potenzial aufschließt, sondern zu einem völlig neuen Verständnis der Realität selbst.
Er lädt uns ein, innezuhalten und zu fragen: Was genau ist dieses "Ich", an dem ich so krampfhaft festhalte? Und was geschieht wirklich, wenn ich es wage, loszulassen?
Dieses "was ich bin", ist ein Fundament aus Sand. Es ist unsere Identität, ein Mosaik aus Erfahrungen, Überzeugungen und den Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen. Es scheint uns Halt zu geben, eine Art Sicherheit in einer chaotischen Welt. Doch diese Sicherheit ist eine trügerische.
Dieses "was ich bin", ist ein Fundament aus Sand. Es ist unsere Identität, ein Mosaik aus Erfahrungen, Überzeugungen und den Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen. Es scheint uns Halt zu geben, eine Art Sicherheit in einer chaotischen Welt. Doch diese Sicherheit ist eine trügerische.
Denn wie kann es wahren Halt in einer Realität geben, die auf Vergänglichkeit und Tod aufgebaut ist? Diese vermeintliche Sicherheit ist die größte Fessel von allen , denn sie hält uns in einer Illusion gefangen, die wir für das Leben halten, und lässt uns das Bekannte der völligen Freiheit vorziehen.
Der Akt des Loslassens ist daher kein Akt der Selbstaufgabe, sondern die Sprengung dieser Illusion. Es ist die tiefe Erkenntnis, dass unsere getrennten Identitäten Teil des Trugbildes sind. Denn in der Wirklichkeit ist alles singulär – das eine Sein, die absolute Ordnung.
Was wir als „uns“ wahrnehmen, sind lediglich dynamische Ausdrucksformen dieses einen Bewusstseins. Indem wir die starre Hülle des "Ich bin" ablegen, erlauben wir dieser einen, wahren Natur, freier und ungehinderter durch uns zu fließen.
Um dieses gewaltige Konzept greifbarer zu machen, hilft ein Bild:
Wir alle befinden uns in einem großen Haus. Auf unseren Schultern tragen wir einen Rucksack voller Steine – Ängste, Zweifel, alte Überzeugungen. Wir haben gelernt, dieses Gewicht zu tragen, uns mit der Schwere zu arrangieren, und nennen diesen Zustand "Leben". Aber das wirkliche Leben hat keinen Rucksack mit Steinen.
Wir stecken fest in einem Todesprogramm. Es ist der große Saal der Begrenzung, in den wir kollektiv geschickt wurden, und das Programm flüstert uns unablässig ein, dass dieses Geschickt-sein unser unveränderliches Schicksal sei – und die Last auf unseren Schultern unser ewiges Los.
Und weil wir dieser Lüge Glauben schenken, sehen wir den einen großen Ausgang aus diesem Haus nicht. Stattdessen gehen wir durch unzählige kleinere Türen in immer neue, anders dekorierte Räume desselben Hauses, in der steten Hoffnung auf Befreiung. Doch wir bleiben Gefangene, die nur die Zellen wechseln.
Dabei wäre nichts einfacher, als durch das Haupttor zu gehen.
Um dieses gewaltige Konzept greifbarer zu machen, hilft ein Bild:
Wir alle befinden uns in einem großen Haus. Auf unseren Schultern tragen wir einen Rucksack voller Steine – Ängste, Zweifel, alte Überzeugungen. Wir haben gelernt, dieses Gewicht zu tragen, uns mit der Schwere zu arrangieren, und nennen diesen Zustand "Leben". Aber das wirkliche Leben hat keinen Rucksack mit Steinen.
Wir stecken fest in einem Todesprogramm. Es ist der große Saal der Begrenzung, in den wir kollektiv geschickt wurden, und das Programm flüstert uns unablässig ein, dass dieses Geschickt-sein unser unveränderliches Schicksal sei – und die Last auf unseren Schultern unser ewiges Los.
Und weil wir dieser Lüge Glauben schenken, sehen wir den einen großen Ausgang aus diesem Haus nicht. Stattdessen gehen wir durch unzählige kleinere Türen in immer neue, anders dekorierte Räume
Dabei wäre nichts einfacher, als durch das Haupttor zu gehen.
Doch genau das können wir uns kaum vorstellen, weil unser Verstand auf „kompliziert“ gestimmt wurde. Das Schwere, das Mühsame ist uns vertraut. Das wirklich Einfache aber – die eine Tür, die uns aus allen Räumen und aus dem ganzen Haus hinausführt – erscheint uns fremd und beängstigend.
Wir denken, wir fürchten uns vor dem Sprung ins Ungewisse, doch in Wahrheit fürchten wir uns, weil wir gelernt haben, uns zu fürchten. Das ist die Essenz des Programms. Das wirkliche Leben ist so unfassbar einfach, dass es für unserer auf Kompliziertheit trainierter Psyche unbegreiflich scheint.
Was also liegt jenseits dieser Tür? Was ist dieses Potenzial, das wir werden könnten?
Was also liegt jenseits dieser Tür? Was ist dieses Potenzial, das wir werden könnten?
Es geht nicht darum, ein besserer, glücklicherer oder erfüllterer Mensch zu sein. Das wäre nur ein schönerer Raum im selben Gefängnis. Es geht darum, das Programm selbst zu verlassen, die menschliche Begrenzung zu transzendieren und das zu werden, was jenseits des Todesprogramms liegt. Es geht darum, unsterblich zu werden. Göttlich zu werden.
Dieser Schritt aus dem Haus heraus ist jedoch kein einsamer Weg. Er ist der wahre Menschheitstraum. Wir sehnen uns oft nach Frieden, Gerechtigkeit oder Harmonie. Doch selbst diese edelsten Ziele sind nur die am schönsten eingerichteten Zimmer in dem Haus der Begrenzung – vielleicht die schönsten, aber immer noch Räume, definiert durch die Logik des Hauses selbst.
Der wirkliche Traum ist nicht, die schönste Zelle im Gefängnis zu bewohnen, sondern das Gefängnis selbst zu verlassen – und das gemeinsam.
Dieser Schritt aus dem Haus heraus ist jedoch kein einsamer Weg. Er ist der wahre Menschheitstraum. Wir sehnen uns oft nach Frieden, Gerechtigkeit oder Harmonie. Doch selbst diese edelsten Ziele sind nur die am schönsten eingerichteten Zimmer in dem Haus der Begrenzung – vielleicht die schönsten, aber immer noch Räume, definiert durch die Logik des Hauses selbst.
Der wirkliche Traum ist nicht, die schönste Zelle im Gefängnis zu bewohnen, sondern das Gefängnis selbst zu verlassen – und das gemeinsam.
Er liegt jenseits dieser Definitionen, in einem Zustand, den wir uns von hier aus nicht einmal vorstellen können.
So schließt sich der Kreis zu Laotses Worten. Das Loslassen der Illusion des getrennten Selbst ist der erste, entscheidende Schritt. Denn eine Menschheit, die aus Funken des einen Bewusstseins besteht, die den Willen in sich tragen, immer offener werden zu wollen, ist eine Menschheit, die bereit ist, gemeinsam nach Hause zu gehen.
Stellen wir uns also die letzte, alles entscheidende Frage:
Bin ich bereit, loszulassen, was ich zu sein glaube, um an der Verwirklichung des Traums teilzuhaben, der uns alle aus der Illusion befreit?
So schließt sich der Kreis zu Laotses Worten. Das Loslassen der Illusion des getrennten Selbst ist der erste, entscheidende Schritt. Denn eine Menschheit, die aus Funken des einen Bewusstseins besteht, die den Willen in sich tragen, immer offener werden zu wollen, ist eine Menschheit, die bereit ist, gemeinsam nach Hause zu gehen.
Stellen wir uns also die letzte, alles entscheidende Frage:
Bin ich bereit, loszulassen, was ich zu sein glaube, um an der Verwirklichung des Traums teilzuhaben, der uns alle aus der Illusion befreit?
Danke für diesen tiefgründigen Beitrag. Das Bild mit dem Haus und den vielen Räumen hat mich total getrofen. Ich laufe seit Jahren von Raum zu Raum, dekoriere sie um, mache sie schöner, aber merke immer wieder, dass es dasselbe alte Haus ist. Die Idee, dass es einen Hauptausgang gibt, den wir alle übersehen, ist so simpel und gleichzeitig so... gewaltig. Ich habe das Gefühl, du sprichst mir aus der Seele, auch wenn es mir fast ein bisschen Angst macht. Muss das jetzt erstmal sacken lassen.
AntwortenLöschenguter denkanstoß. aber mal ehrlich wie soll man denn "loslassen" wenn man miete zahlen, zur arbeit gehen und sich um die familie kümmern muss? dieses "ich" ist ja auch das, was meinen alltag bewältigt. "göttlich werden" klingt toll in der theorie aber praktisch fphlt es sich eher so an als würde man den boden unter den füßen verlieren. was ist denn der erste, konkrete schritt, außer darüber nachzudenken.
AntwortenLöschenMarkus, ich verstehe deinen Punkt total. Ich glaube aber es geht nicht darum, Job und Familie "wegzuwerfen". Das wäre ja nur wieder eine Flucht in einen anderen Raum. Ich interpretiere es ehr so, dass man die Dinge tut die getan werden müssen, aber ohne diese riesige, schwere Identifikation. Die Miete zahlen aber nicht die Person sein, die sich Sorgen um die Miete macht. Es ist eine innere Haltung, kein äußeres Tun. Zumindest versuche ich das seit einiger Zeit, klappt mal besser, mal schlecher. 😅
Löschen@Alex T. Das ist eine super Ergänzung. "Die Miete zahlen, aber nicht die Person sein, die sich Sorgen um die Miete macht." Genau das ist die Herausforderung. Ich merke bei mir, sobald ich still werde, zum Beispiel beim Spazierengehen im Wald, dass diese "Sabine" mit ihren Sorgen leiser wird. Dann ist da einfach nur Sein. Aber es ist so verdammt schwer, das im Trubel des Alltags festzuhalten. Danke euch allen für den Austausch hier.
LöschenJA! Endlich sagt es mal jemand so klar und deutlich! Das ist es! Wir sind nicht unsere Geschichten, nicht unsere Ängste. Das mit dem Todesprogramm ist so wahr. Man spürt es überall, wenn man nur mal die Augen aufmacht. Danke für diese kraftvollen Worte, die bringen uns dem kollektiven Erwachen wieder ein Stück näher. ✨ Namaste!
AntwortenLöschenWunderschöner Text. Regt sehr zum nachdenken an. Danke.
AntwortenLöschenEin äußerst faszinierender Ansatz, der die Konzepte von Non-Dualität und transpersonaler Psychologie elegant zusammenführt. Die Metapher des Hauses als Gefängnis der konditionierten Existenz ist besonders gelungen, da sie die Illusion der Wahl (Zellenwechsel) entlarvt. Der Schritt, dies nicht als individuellen, sondern als kollektiven Prozess zu begreifen, hebt den Beitrag von vielen esoterischen Abhandlungen ab, die oft im Solipsismus verharren. Chapeau für diese Klarheit.
AntwortenLöschenUff, das hat gesessen. Ich hab den Rucksack mit den Steinen so deutlich auf meinen Schultern gespürt, als ich das gelesen habe. Manchmal ist er so schwer, dass ich mich frage, wie ich überhaupt noch aufrecht gehe. Die Vorstellung, dass das alles nur ein "Programm" ist und nicht mein wahres Ich... ich weiß nicht, ob mich das tröstet oder fertig macht. Wahrscheinlich beides. 😥
AntwortenLöschenDanke für diesen Text! Er kommt genau zur richtigen Zeit. Ich stecke gerade in einer Lebenskrise und frage mich täglich: "Wer bin ich eigentlich?" Vielleicht ist das ja die falsche Frage. Vielleicht sollte ich fragen: "Was will durch mich gelebt werden?"
AntwortenLöschenDas Bild mit dem Haus und den verschiedenen Räumen... das beschreibt mein Leben der letzten Jahre perfekt. Immer neue Türen, immer neue Hoffnungen, aber irgendwie bin ich nie wirklich angekommen. Zeit für den Hauptausgang? 🚪✨
Schöne Worte, aber wo sind die Belege? Das klingt mir alles zu sehr nach Esoterik und Selbstoptimierung. "Göttlich werden", "Unsterblichkeit" - das sind große Versprechungen. Und was ist mit Menschen, die unter echten psychischen Problemen leiden? Sollen die einfach ihre Identität loslassen und hoffen, dass sich alles in Luft auflöst? Das kann auch gefährlich werden.
AntwortenLöschenIch verstehe deine Bedenken, aber ich glaube, du missverstehst den Text. Es geht nicht darum, Probleme zu ignorieren oder wegzuzaubern. Es geht darum zu erkennen, dass wir mehr sind als unsere Probleme, mehr als unsere Gedanken und Ängste. Als ich vor ein paar Jahren meine Panikattacken hatte, hat mir genau diese Erkenntnis geholfen: Ich BIN nicht die Panik, sie fließt nur durch mich durch.
LöschenDas heißt nicht, dass ich keine Hilfe gesucht hätte. Aber diese größere Perspektive hat alles verändert. 💕